Ich glaube, ich habe noch nie einen Jahresrückblick geschrieben, dabei blogge ich nun schon gut elf Jahre. Und das mit wechselnden Anbietern, was ich manchmal bereue, da ich so öfter von vorne anfangen musste. Aber egal, wer mich aus dem Netz kannte und meine Texte gerne las, kam notgedrungen oder auch gerne mit.
Nur, als ich das Biografische zu meinem jetzigen Hauptthema gemacht habe, ist mir eine einzige Leserin treu geblieben: Mirella mit ihrem Blog Literatur zum Nachdenken und zum Nachspüren.
Mirella hat meine Hochs und Tiefs, was meine Blogs oder auch das Rezensieren anbelangt, über die Jahre miterlebt und mich immer wieder darin bestärkt, dranzubleiben.
Speziell auf Facebook haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere literarischen Beiträge großenteils ignoriert werden. Liken? Teilen? Kommentieren? Da warten wir vergebens drauf.
Wenn ich daran denke, wen ich in den letzten Jahren in dieser Hinsicht alles unterstützt habe. Ein Austausch kann doch nur funktionieren, wenn man gibt und nimmt, dachte ich. Leider blieb dieser Austausch meistens doch recht einseitig.
Ich suche im Netz einen richtigen Austausch, den ich mit meiner Leidenschaft leider im realen Leben nicht finde. Aber so einfach ist das im Netz gar nicht, die Leute zu finden, die zu einem passen, erst recht, wenn man sich mit einer Thematik beschäftigt, die vielleicht nicht so auf breites Interesse stößt.
Zum Jahresende gibt es vielleicht einen kleinen Lichtblick: Zwei Gruppen haben Mira und ich auf Facebook gefunden, in denen wir einen sehr guten Start gehabt haben. Wäre schön, wenn das was für länger wäre.
Es handelt sich dabei um die Gruppe Diogenes Verlag – #backlistlesen und die Gruppe Literaturclub. In erstere bin ich durch Mirella gekommen. Sie liest schon seit Langem die Bücher vom Diogenes-Verlag. Und da ich auch einige im Regal habe, wollen wir das ein oder andere gemeinsam lesen und uns dort mit den anderen Gruppenmitgliedern austauschen. In den Literaturclub sind wir durch Anette mit ihrem Blog Buchbesprechungen und literarische Sammelsurien gekommen. Das war vielleicht ein toller Start, der uns schon ein bisschen Geld gekostet hat, da wir uns gleich einige von den Buchtipps besorgen mussten.
Auf Twitter bin ich ja mittlerweile recht aktiv. Ich bin in eine supertolle Frauenbubble geschliddert, die mich sehr bereichert. Ich lege dort Bücherlisten an, speziell zum Thema Frauen. Aber Twitter ist auch die Plattform, die mich sehr viel Zeit kostet. Ein bisschen ruhiger treten werde ich dort müssen.
Da es von mir ja noch keinen Rückblick gab, konnte ich hier auch noch nicht die Community Mojoreads erwähnen. Okay, ich habe sie rechts als meine Literaturheimat verlinkt. Dort habe ich mich in den letzten gut anderthalb Jahren so richtig ausgetobt. Man kann dort rezensieren, Artikel schreiben, sich austauschen, Gruppen bilden, alles was das Literaturherz braucht, findet es in der Regel dort. Sogar einen angegliederten Buchshop, an dem Amaz... nichts verdient. Und was nicht zu finden ist, wird zu realisieren versucht. Das Team hat natürlich noch Pläne und Träume, aber so etwas braucht Zeit.
In meinen Blogbeiträgen werde ich immer wieder mal, wenn es passt, auf diese Seite verweisen. Ihr seid ein Superteam.
Aber auch auf Literaturschock fühle ich mich sauwohl. Nach einem dritten Anlauf fühle ich mich dort inzwischen heimisch.
Wie begeistert ich von dieser Plattform bin, könnt ihr an meinen geschriebenen Beiträgen erkennen und daran, dass ich meine Bücher dort gelistet habe.
Was meinen Blog betrifft: Mag ja sein, dass ich ein wenig naiv durchs Internet spaziere, aber ich persönlich bin der Meinung, dass man nicht warten muss, bis ein Blog- oder Podcastbeitrag in den "Sozialen Medien" erscheint. Wenn mir eine Seite gefällt und ich neugierig bin auf die Beiträge, dann speichere ich sie mir in meine Favoriten und schaue immer mal wieder dort vorbei. Wohl gemerkt, das ist meine persönliche Meinung.
So ein Blog macht viel Arbeit, und was habe ich davon, wenn ich die Beiträge irgendwohin verlinke und sie nur dort, wenn überhaupt, zur Kenntnis genommen werden, der Blog selbst aber nicht besucht wird.
Es ist auch nicht nur die Arbeit, es wird auch viel Zeit investiert. Ich korrigiere 30 Stunden die Woche beruflich Texte am Bildschirm. Dann ist es eigentlich mein Plan, diesen Blog mit Kurzbiografien zu füllen, die auch geschrieben werden wollen. Wenn ich mich dann noch zerreißen muss, um diese Beiträge unter die Leute zu bringen, artet das in ungesundem Stress aus.
Ich werde mich also ein wenig zurückziehen und mich auf meinen Blog konzentrieren - wenn ihn derzeit auch nur eine Handvoll Leser*innen besuchen. Mich interessiert mein Thema, mir macht es Spaß - und das soll für mich das Wichtigste sein.
Nachdem ich mir all diese Gedanken gemacht habe, habe ich mir vorgenommen, ab sofort viel mehr mit dem Blog zu "arbeiten". Es wird mehr Kalenderbeiträge mit Zitaten oder schönen Buchpassagen geben, sodass er immer schön lebendig bleibt. Und wie bisher hin und wieder eine Kurzbiografie. Und in diesem Zuge hat er auch gleich ein neues Outfit bekommen.