9.10.19

Eugenie Marlitt

Eugenie Marlitt (eig. Eugenie John) wuchs als Tochter einer verarmten Kaufmannsfamilie auf. Durch die Unterstützung der Fürstin Mathilde von Schwarzburg-Sondershausen konnte sie die Schule besuchen und von 1844 – 46 ein Gesangsstudium am Wiener Konservatorium aufnehmen. Wegen eines Gehörleidens musste sie die gewünschte Berufslaufbahn beenden und wurde Gesellschafterin der Fürstin.
Sie lebte seit 1863 in ihrer Heimatstadt als freie Schriftstellerin.

Eugenie Marlitt schrieb Unterhaltungsromane. Bevor diese jedoch als Buch erschienen, wurden sie als Fortsetzungen in der „Gartenlaube“ gedruckt. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ihre Familiengeschichten spielen im großbürgerlichen und aristokratischen Milieu und laufen nach einem bestimmten Muster ab. Sie stellt soziale Idyllen dar, in denen ihre Frauengestalten gegen Ungerechtigkeit, Standes- und Besitzunterschiede anzukämpfen haben. Die Geschichten enden mit einer reichen Heirat.

Von den „Leuten aus dem Volk“ wurde jede neue Ausgabe der „Gartenlaube“ mit Spannung erwartet. Die Fortsetzung des Romans „Goldelse“ trieb die Auflage von 100.000 auf 375.000. Über den Ruhm, der sich mit jeder Ausgabe steigerte, war Eugenie Marlitt sehr verwundert. Und der Erfolg blieb ihr bis zum Lebensende treu.

Aber die Literaturkritik disqualifizierte sie umso offener als anspruchslose Unterhaltungsschriftstellerin. Heinrich Clauren (1771 – 1854) warf ihr Rührseligkeit und Literaturkitsch vor.

Doch Gottfried Keller nahm Eugenie Marlitt vor den Angriffen in Schutz: „Ich habe das Frauenzimmer bewundert!“

2 Kommentare:

  1. Dass Gottfried Keller sie allerdings als Frauenzimmer bezeichnet hat, klingt auch nicht gerade wertschätzend.

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    1. Für "Frauenzimmer" gab es zwei Bedeutungen: einerseits eine liederliche, leichtfertige o. ä., aber auch eine angesehene weibliche Person. Heute deuten wir den Begriff eher negativ.

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