5.4.24

Leena Lander: Die Insel der schwarzen Schmetterlinge

Die finnische Schriftstellerin Leene Lander wurde am 25. Oktober 1955 geboren. Sie gehört nicht zu den vergessenen Autorinnen, aber vielleicht zu den unbekannteren bei uns in Deutschland. Es gibt zwar eine Reihe deutschsprachiger Bücher von ihr, aber in den sozialen Medien und in Bücherforen ist sie mir noch nicht begegnet.

"In ihren Romanen wird der Perspektive der Kinder großen Raum gegeben. Sie thematisiert dabei ohne Verurteilungen Reizthemen, wie die Kooperation Finnlands mit den Deutschen im Zweiten Weltkrieg, finnischen Rassismus, Emanzipation, Umweltzerstörung oder Alkoholismus." - Wikipedia

Gerade habe ich mir mal angeschaut, was sie noch geschrieben hat, und stelle fest, dass ich alle Bücher von ihr lesen möchte.

Das Buch wurde 2014 zur Frankfurter Buchmesse, wo Finnland Ehrengast war, neu aufgelegt.


Bis über die Hälfte des Buches weiß ich noch nicht, warum die anderen Leser so begeistert sind und wie ich es einordnen kann - als Familiengeschichte? Als Krimi? Bisher kommt mir beides zu kurz.
Ich kann auch die Sprünge nicht richtig einordnen und die Personen mit den fremd klingenden Namen bzw. die nur "der Mann" und "die Frau" genannt werden.
Was ich weiß, ist, dass ich in einer Rückblende den Jungen Juhani Johansson kennenlerne. Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter leidet wohl unter Depressionen. Nachdem sie das jüngste Kind ins Wasser fallen ließ und Juhani es wieder rausgeholt hat, kommt er auf eine kleine Insel vor der Küste Finnlands in ein Erziehungsheim für Jungen. Dort ist er anfangs allerlei Schikanen ausgesetzt. Doch er lebt sich mit der Zeit ein.
Kurz nach einem Besuch seines Vaters, der dem Heimleiter etwas von Seidenraupen erzählt, ereilt Juhani die Nachricht, dass seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Deren Unterlagen und ein bisschen Geld sollte er bekommen, wenn er das Heim mal verlässt...
Die Frau des Heimerziehers lebt in einer absolut unglücklichen Ehe. Sie fragt sich, ob und wie es sein kann, dass von dieser Ehe nichts mehr vorhanden ist. Der Mann hat zwar Kinder mit ihr in die Welt gesetzt - allerdings nur Mädchen - einen Jungen hat er durch einen Seitensprung.
Das Paar hat ansonsten nichts gemeinsam. Die Frau möchte unbedingt runter von der Insel, doch ihr Mann will die Arbeit nicht lassen. Und so beginnt sie eine Affäre mit einem der Zöglinge.
Die sie aber schnell wieder beendet, als sie sich draußen in den Dünen mit ihrem Liebhaber rumtrieb und auf einmal sah, wie eine ihrer Töchter in Richtung Wasser schlafwandelte.
Und dann überstürzen sich die Dinge und ich will nur noch wissen, wie es weitergeht und rase durch die letzten Seiten, die mich atemlos und wie vor den Kopf geschlagen zurücklassen.
Fazit: Nach meinem etwas holperigen Einstieg ins Buch bin ich doch jetzt rückblickend ganz begeistert.
 

2 Kommentare:

  1. Liebe Anne, von meiner Seite ein doppeltes Lob! Nämlich ob Deines Schreibens über Literatur von Frauen, was sonst nicht nur unter Bloggern schwach repräsentiert ist. Meine Frau arbeitet daher auf unserem Blog unter »Weibliches Schreiben«, die Repräsentanz zu verbessern.
    Das zweite Lob dazu, dass Du dieses Buch von Lena Lander herausgepickt und rezensiert hast. Auch wenn wir das etwas unterschiedlich beurteilt haben, ein interessantes Buch von einer interessanten Autorin allemal.
    Gruß aus Berlin

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    1. Lieber Michael, ich freue mich sehr über Deinen Besuch und noch mehr über den Kommentar. Noch dazu, wo ich über jeden Blog glücklich bin, der sich mit Autorinnen beschäftigt. Da werde ich euren Blog im Auge behalten.
      Ich hab mir gleich mal Deinen Text zu den Schmetterlingen durchgelesen. Da sehen wir das Buch in der Tat mit anderen Augen. Allerdings ist dies ein älterer Text, ich habe das Buch schon vor Jahren gelesen.
      Liebe Grüße aus Ostfriesland

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