3.11.19

Hannah Adams

Hannah Adams wurde am 2. Oktober 1755 in Medfield, Massachusetts geboren. Sie war die erste Frau in den USA, die berufsmäßig als Autorin arbeitete und durch Schriftstellerei ihren Lebensunterhalt verdiente.

Durch Studenten ihres Vaters Thomas Adams, der sich zwar auf dem väterlichen Bauernhof niederließ, dort aber ein Buchgeschäft eröffnete, erhielt sie schon früh eine umfassende literarische Bildung, aber auch in Griechisch und Latein, was zu der Zeit in Neuengland eine Seltenheit war. Tatsächlich spürte sie ihr ganzes Leben lang den Mangel an gründlicher Ausbildung in ihrer Jugend.  Als die Mutter starb, mussten sich die elfjährige Hannah und eine jüngere Schwester um die älteste Tochter Elizabeth mit dem Spitznamen "Betty" kümmern. Mit siebzehn Jahren mussten sie und ihre Geschwister sich schon selbst versorgen, weil der Vater zahlungsunfähig wurde. Während der amerikanischen Revolution und des Unabhängigkeitskrieges führte sie Handarbeiten aus. Sie nähte, strickte, spann und webte Klöppelspitzen. Sie fand die Gelegenheit, jungen Männern Griechisch und Latein beizubringen. Einer von ihnen war Pitt Clarke, der dann über 40 Jahre lang Pastor der Kirche in Norton, Massachusetts, war und in seiner Autobiografie "History of Norton" über H. Adams schrieb:  "Durch ihren Unterricht habe ich mich für das College qualifiziert und wurde im Juli 1786 an der Universität von Cambridge zugelassen."

In ihrem literarischen Debüt "View of Religious Opinions" schrieb sie über verschiedene Weltreligionen. Das Buch enthält drei Kapitel über eine alphabetische Übersicht der christlichen Konfessionen, kurze Darstellungen von Heidentum, Islam, Judentum und Deismus sowie eine Übersicht über andere Religionen der Welt. Es wurde mehrfach nachgedruckt und erschien in der 4. Auflage  unter dem Titel "Dictionary of Religions".

Auch mit ihren folgenden Büchern hatte sie Erfolg. Sie konnte damit ihren Lebensunterhalt bestreiten.  Und ihre Schulden begleichen. Und war in der Lage, Persönlichkeiten ihrer Zeit kennenzulernen. Mit Abbé Henri Grégoire zum Beispiel verband sie ein umfassender Briefwechsel, und er unterstützte sie bei der Vorbereitung ihres Buchs "History of the Jews" (1812). Sie hatte Schwierigkeiten mit ihren Augen, sodass sie sich einen Sekretär nehmen musste für das Sammeln von Materialien und das Lesen alter Manuskripte.

Ihre betriebenen Studien brachten ihr auch den Respekt und die Freundschaft mehrerer prominenter Intellektueller aus Boston ein, insbesondere William Smith Shaw und Joseph Stevens Buckminster. Diese Männer gründeten bald die Anthology Society, die Vorläuferin des Boston Athenæum, und wurden Adams lebenslange Verbündete und Gönner.

Hannah Adams war in ihrem Benehmen und ihren Ansichten eine zurückhaltende Frau. Sie unternahm einige kurze Reisen und erhielt von ihren Verbündeten eine Rente. Nach ihrem Tode  am 15. Dezember 1831 oder 15. November 1832 in Brookline, Massachusetts, wurde sie auf dem Mount Auburn Cemetery in Cambridge, Massachusetts, beigesetzt.

Ihre Autobiografie wurde posthum von Hannah Farnham Sawyer Lee veröffentlicht.

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