4.10.20

Lena Johannson: Die Malerin des Nordlichts

Nur ein paar Gedanken:

Eine richtige Biografie scheint es über Signe Munch nicht zu geben, der Wiki-Artikel gibt nicht viel über sie her, über ihre Bilder ist dort gar nichts zu erfahren und auch im Netz finde ich kaum etwas.

Laut dem Buch hat sie neben Einzelbildern einen ganzen Zyklus zu den Sünden gemalt. Ein bisschen wird dort auch darauf eingegangen, wie diese Bilder zustande kamen. Das waren äußerst private Situationen. Oder das Verhältnis zu ihrem Onkel Edvund Munch. Oder zu ihrer Mutter - das war ganz speziell. Das ist zwar alles sehr interessant, allerdings weiß ich nicht, inwieweit das wahr ist oder der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Und als jemand, die sich für Biografien, Tagebücher und Briefe interessiert, gefällt mir das überhaupt nicht.


Und trotzdem bekommt das Buch von mir die volle Punktzahl. Als Roman, was das Buch ja nun mal ist, hat es mir nämlich richtig gut gefallen. Die Zeit, in der Signe lebt, wird interessant beschrieben. Ihren ersten Mann bekommt sie quasi vom Vater aufgehalst. Bei dem konnte sie ihre Kunst nicht ausüben. Auch die Ehe war nicht glücklich. Es war überhaupt nicht daran zu denken, dass sie da als Malerin aufgehen konnte.

Ganz anders bei ihrem zweiten Mann, Einar Siebke. Ihn lernte sie erst mit Ende 30 kennen und er war das ganze Gegenteil und neun Jahre jünger, was damals wohl auch nicht so häufig vorkam. Er war ein Theatermann und Musiklehrer. Bei ihm konnte sie frei sein. Er ging seiner Beschäftigung nach und ließ ihr den Freiraum, den sie für ihre Kunst benötigte. Das machte sie zwar glücklich, aber sie fiel auch ins alte Rollenbild. Sie vernachlässigte die Malerei für den Haushalt, fürs Kochen, damit Einar was zu Essen hat, wenn er nach Hause kommt. Einer muss das ja machen.

Was Einar richtiggehend enttäuscht; wenn es ihm zu schmutzig wird, macht er es schon sauber und wenn er hungrig ist, macht er sich was zu essen. So recht einig werden konnten sich die beiden da wohl nicht.

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