21.7.21

Danuta Bieńkowska

 


Nur eines ihrer vielen Werke (Prosa, Sachbücher, Jugendbücher) wurde ins Deutsche übersetzt: "Wenn du mich liebtest", übersetzt von Christa und Johannes Jankowiak, 1981 im Aufbau-Verlag Berlin und Weimar in der Reihe Edition Neue Texte erschienen.

Danuta Bieńkowska (31. Januar 1920 - 20. August 1992) war nicht nur eine fleißige Schriftstellerin, sie hat auch viele Werke aus dem Rumänischen übersetzt.

Und noch eine interessante Sache am Rande: Die polnische Wikipedia hat wesentlich weniger Informationen als die deutsche.

Danuta Bieńkowska machte 1937 in Posen ihr Abitur und studierte an der dortigen Universität Medizin. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kam sie nach Rumänien und konnte in Bukarest ihr Studium fortsetzen. 1943 wurde sie Mitglied der Rumänischen Kommunistischen Partei und leitete nach Abschluss des Studiums für einige Zeit ein Krankenhaus im heutigen Moldawien. 

Im Juli 1945 - wieder zurück in Polen - war sie in Breslau als Ärztin tätig, engagierte sich politisch und trat verschiedenen Vereinen bei. Von 1949 bis 1951 arbeitete sie als medizinische Beraterin in der Anstalt für Arbeitersiedlungen (Zakład Osiedli Robotniczych) in Warschau.

1948 debütierte Danuta Bieńkowska in der Zeitung Trybuna Dolnośląska mit ihrer Erzählung "Zdrada". Sie trat im selben Jahr dem  Verband der Polnischen Literaten bei. Sie konzentrierte sich dann aufgrund einer Erkrankung auf ihr literarisches Schaffen; leitete in der Wochenzeitung Żołnierz Polski den Literaturteil und arbeitete von 1965 bis 1974 als Literaturkritikerin in Głos Pracy.

Ihre Werke wurden anscheinend hauptsächlich in polnischen Monatszeitschriften veröffentlicht.



Danuta Bienkowska: Wenn du mich liebtest

Inhalt
Große Erwartungen knüpft Jadwiga an ihre erste Arbeitsstelle auf dem Lande, nachdem sie das unterkühlte intellektuelle Elternhaus in Warschau verlassen hat, um sich aus eigener Kraft ein sinnerfülltes Leben aufzubauen. Mit wachen Augen beobachtet sie die Menschen in ihrem täglichen Tun, verfolgt sie voll innerer Spannung die neue Umgebung, die sich nur allmählich erschließt. Gewiß, in dieser ihr zunächst fremden dörflichen Welt einen festen Platz zu finden, setzt sie ihr ganzes fachliches Können für die Bewältigung der Aufgaben auf dem Staatsgut ein, was ihr mit der Zeit die Sympathien der Mitarbeiter einbringt. Dennoch spürt sie, daß ihr, einer unverheirateten Frau in verantwortlicher Position, die volle Anerkennung versagt bleibt.
Innerlich zutiefst verletzt, überprüft sie noch einmal ihre Haltung, vergleicht sie ihre Vorstellungen von Arbeit und persönlichem Glück mit dem Los der Frauen im Dorfe. Sie weiß, daß sie die überkommenen Denkweisen nicht akzeptieren kann. Wird sie aber den Mut haben, gegen die noch bestehenden Barrieren anzugehen? Oder wird auch sie, enttäuscht und resigniert, in eine wenig befriedigende Partnerschaft flüchten?

Buchbeginn
"Wenn wir heiraten, wirst du endlich anfangen, wie ein Mensch zu leben", sagte Zygmunt mit solcher Überzeugung, daß mir der Mut fehlte, ihm zu widersprechen...

Zitat
Nur daß ich mich nicht zur Hüterin des häuslichen Herdes eignete.
Ich erwähne das bloß deshalb, weil ich damals erst begriff, welch ein hartes Leben mich erwartete, wie schwer es mir fallen würde, mich ganz der Berufsarbeit hinzugeben, ohne Rückhalt in einem gut geordneten Zuhause zu haben, wo ständig jemand darauf bedacht war, mir zu helfen, mich mit Fürsorge zu umgeben.

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