12.3.24

Lisa Fittko: Erinnerungen 1933 - 1941

Von Lisa Fittko gibt es "nur" zwei Bücher ihrer Erinnerungen. Sie  war eine österreichische Widerstandskämpferin gegen die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland und im Zweiten Weltkrieg Fluchthelferin über die Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien. 

Am 12. März 2005 starb sie. 


Solidarität unerwünscht: Meine Flucht durch Europa - Erinnerungen 1933-40

Was heißt eigentlich Alltag im Widerstand? Wie sieht ein ganz normaler Tag für eine 24jährige Emigrantin aus? Lisa Fittko erzählt sehr konkret, wie brennend die Frage sein kann, woher Essen, wo ein Bett, wie Kleidung zu besorgen sind. Aber auch, wie man die Stunden verbringt, in denen man die alles bestimmende Politik vergißt, ist selten so persönlich geschildert worden. Lisa Fittko fügt mit ihren Erinnerungen unserem Wissen über die Jahre 1933-1940 eine persönliche, sehr anschauliche Dimension hinzu.

Mein Weg über die Pyrenäen - Erinnerungen 1940/41


Fragt man Lisa Fittko, was sie dazu gebracht hat, unter Einsatz des Lebens den Exilierten zur Flucht zu verhelfen, sagt sie: »Es war das Selbstverständlichste.« 

In einigen Exil-Erinnerungen ist, wenn es um einen Pyrenäen-Fluchtweg aus dem besetzten Frankreich ging, von einer "F-Route" die Rede – wer oder was sich hinter dem F verbirgt, wird nicht erklärt. Das vorliegende Buch löst dieses Rätsel: Der alte Schmugglerpfad wurde nach Lisa und Hans Fittko benannt, die monatelang von der Auslieferung bedrohte Hitlergegner zur spanischen Grenze geführt hatten. Es wäre nicht geschrieben worden, wenn nicht durch einen Zufall Gershom Scholem von Lisa Fittko gehört und sie gedrängt hätte, ihre Pyrenäenüberquerung mit Walter Benjamin (der sich dann, seine Verhaftung befürchtend, nach dem Grenzübertritt in Spanien das Leben nahm) aufzuschreiben. 

Die "F-Route" ist für die Fittkos nur eine Station einer langen Odyssee, die 1933 in Berlin begann und sie über Prag, Zürich und Amsterdam nach Paris führte. 1940 wurde Lisa Fittko als "feindliche Ausländerin" in dem berüchtigten Frauenlager von Gurs interniert. Sie entkam nach Marseille und stieß dort auf Varian Fry und das Emergency Rescue Commitee, das – meist illegal – organisierte Fluchthilfe betrieb. An seinen Hilfsaktionen hatten die Fittkos maßgeblichen Anteil. Der Strom der Flüchtlinge riss nicht ab; sie machten den gefährlichen Weg über die Pyrenäen bis zu dreimal in der Woche.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.