9.12.20

Edelgard Abenstein: Wir sind einfach unzertrennlich - Berühmte Frauen und ihre beste Freundin

 "Warum lebt man, wenn nicht für die Liebe und die Freundschaft? - alles andere sind Gewohnheiten und Eitelkeiten."

Rahel Varnhagen


Zu Rahel Varnhagens Zeit (1771-1833) waren Frauenfreundschaften noch nichts Selbstverständliches, Freundschaften waren Männern vorbehalten.

Es war noch nicht vorstellbar, dass es einmal Professorinnen oder Ministerinnen gibt, doch für Bürgerinnen, für die es im öffentlichen Raum keinen Platz gab, war es erstrebenswert, Freundin zu sein.

"Dieser Freundin wird alles erzählt, was von da an zum Standard unter vertrauten Freundinnen gehört: ob brieflich aus Paris oder im heimatlichen Salon, sie schütten ihre Geheimnisse aus, dass sie einen anderen Mann liebte, dass dies nun vorbei ist, wie weh es tut und dass all dies niemanden angeht - die Familie nicht, die Eltern nicht und auch den Mann nicht. Außer natürlich die Freundin. Seither gibt es die klassische Verbindung zur Vertrauten, wie wir sie bis heute kennen."

Diese Freundschaften sind Männern oft suspekt, noch dazu, wenn sie fürchten müssen, zum Gesprächsthema zu werden, und sie halten oft ein Leben lang, überdauern alle anderen Liebesbeziehungen.

Doch auch Frauenfreundschaften sind nicht ohne Probleme. Es gibt Freundinnen, die miteinander konkurrieren (nicht immer um einen Mann), "eher um Ansehen und gesellschaftlichen Status". Da kommt es vor, dass die eine um jeden Millimeter kämpft und die andere klein beigibt und sich unterordnet.

"Gleichwohl, eine Freundin ist ein hohes Gut. Gegen nichts in unserem leben wird sie sich aufwiegen lassen. Denn alles, was wir erjagen, Erfolg, Geld, Sicherheit, Renommee, zählt erst richtig, wenn wir es mit derjenigen Teilen, die uns am besten kennt. Die Freude und Trauer mit uns empfindet, Trost spendet, uns beflügelt - und im Zweifelsfall an der richtigen Stelle lacht. Dann ist die Freundin einfach unersetzlich."

Folgende Freundinnen werden mithilfe von Schwarz/Weiß- und Farbfotos vorgestellt:

Paula Modersohn-Becker und Clara Rilke-Westhoff

Greta Garbo und Salka Viertel

Hannah Arendt und Mary McCarthy

Coco Chanel und Misia Sert

Katherine Mansfield und Ida Baker

Rahel Varnhagen und Pauline Wiesel

Lou Andreas-Salomé und Frieda von Bülow

Djuna Barnes und Emily Coleman

Virginia Woolf und Vita Sackville-West

Susan Sontag und Annie Leibovitz

Rosa Luxemburg und Clara Zetkin

Marianne Weber und Else Jaffé


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