21.3.21

Sir Arthur Conan Doyle: Eine Studie in Scharlachrot

Die Geschichten über Sherlock Holmes liebe ich schon seit meiner Jugendzeit. Damals habe ich eine Zeit jeden Sonntagabend die Serie geschaut, noch in Schwarz-Weiß, mit Basil Rathbone.

Vor ein paar Jahren habe ich sie dann als Hörspiel entdeckt und gehe abends quasi mit Holmes und Watson ins Bett.

Vor Längrem habe ich mir eine dicke Gesamtausgabe gekauft und bei Weltbild entdeckte ich einen Schuber, den ich einfach haben musste. Alleine schon die Aufmachung der Bücher gefällt mit sehr gut. Das Papier fasst sich sehr schön an, nicht zu fest und grob, aber auch nicht so dünn, dass man Angst hat, es einzureißen. Und das Schönste für mich sind die wunderschönen Illustrationen von George Hutchinson.

Die erste Geschichte, die ich daraus las, war Eine Studie in Scharlachrot. Doyle hat sie mit 27 Jahren geschrieben und niemand wollte sie haben. Er war noch als Arzt beschäftigt und hatte schon einige Geschichten an Zeitschriften verkauft.

Endlich fand er einen Verlag, Ward, Lock & Co., dem er die Rechte für £25 verkaufte, der ihm aber keine Hoffnung auf Veröffentlichung machte. Im November 1887 erschien der Roman im Magazin Beeton's Christmas Annual als Titelgeschichte. Bis Weihnachten war es ausverkauft. 28 bestätigte Exemplare gibt es heute noch von dieser Ausgabe, die natürlich unter Sammlern einen hohen Wert haben. Bei einer Versteigerung von Sotheby's in New York einer vollständigen, aber leicht beschädigten Ausgabe im Jahr 2004 wurde ein Preis von $153.600 erzielt. Es war zu der Zeit das teuerste Magazin der Welt und gilt als Renditeobjekt.

In der ersten Buchauflage von 1888 stammten die Illustrationen von Charles Altamont Doyle, dem Vater Arthur Conan Doyles. Ein Jahr später erschien schon eine zweite Auflage, diesmal mit Illustrationen von George Hutchinson.

Hier lernen sich Mister Sherlock Holmes und Dr. John H. Watson kennen.

Watson, im Afghanistankrieg verwundet, kehrt nach London zurück, wo er auf der Suche nach einer preiswerten Wohnmöglichkeit durch einen Bekannten auf Sherlock Holmes stößt. Sie beziehen gemeinsam eine Wohnung in der Baker Street Nr. 221B. So nach und nach findet Watson heraus, welcher Tätigkeit sein neuer Bekannter nachgeht. Er ist "beratender Detektiv". Nicht nur Privatleute, nein, auch Scotland Yard wendet sich an ihn, wenn die Ermittler dort nicht mehr weiter wissen.

Und so flattert eines Tages ein Brief von Inspektor Tobias Gregson ins Haus, der Holmes um Hilfe bittet. Ein Toter, ermordet, liegt in einem Haus, in deutscher Schrift ist an eine Wand das Wort "Rache" geschrieben und man findet den Ring einer Frau bei ihm.

Und so macht sich Sherlock Holmes an die Arbeit und Watson darf ihn begleiten.

Es war schon eigenartig, eine Sherlock-Holmes-Geschichte zu lesen. Ich hatte dabei immer die etwas langsame und behäbige Stimme des Dr. Watson von den Hörspielen im Ohr und passte mich irgendwie der Geschwindigkeit an. Das tat meinem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. 

3 Kommentare:

  1. Liebe Anne,
    Deinen Blogbeitrag zu o. g. Thematikk habe ich mit großem Interesse gelesen. Man spürt sehr deutlich, wirklich mit Geist und Seele, wie verbunden Du mit Sherlock Holmes doch bist. Da bekommt man doch gerade Lust, sich auch die Bände zuzulegen, lasse aber dennoch die Finger davon, weil ich keine Krimileserin bin, wie Du von mir weißt. Trotzdem schön, diesen Funken an Lust in mir geweckt zu haben. Wer weiß, alles kann sich an Lesegeschmäckern und Vorlieben noch ändern.
    Dir ganz liebe Grüße, Mira

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    1. Danke, liebe Mira. Sherlock Holmes gehört ja eigentlich zu den sogenannten Cozy-Krimis, gemütliche Krimis, in denen private Personen in Kriminalfälle hineingezogen werden. Ich denke, damals gab es diesen Begriff noch nicht. Aber das sind mittlerweile die Krimis, die ich noch am liebsten lese.
      Seit ich die Hörspiele kenne, habe ich aber auch einen negativen Zug an ihm ausgemacht, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das in den Büchern so rüberkommt. Aber Holmes kommt manchmal richtig arrogant rüber. Und was ich von arroganten Menschen halte, ob sie nun nur eine Figur oder Menschen in Fleisch und Blut sind, weißt Du ja :-) Dabei ist das nur ein Hobby von ihm. Ich glaube, er hat nicht mal eine offizielle Lizenz, dass er als Privatermittler arbeiten darf.

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  2. Ein Gozy-Krimi? Als eine Nichtkrimileserin kannte ich diesen Begriff überhaupt nicht, Anne. Danke, dass Du ihn erläutert hast. Man kann immer und zu jeder Zeit dazu lernen. Dass Homes Arroganz in den Hörspielen rüber kommt, zeigt doch irgendwie auch, wie sehr es auch in ihm menschelt.

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