1.5.19

Antonia Meiners: Die Stunde der Frauen zwischen Monarchie, Weltkrieg und Wahlrecht 1913-1919

Klappentext
1913 schien die Welt noch in Ordnung. Es gab Kaiserreiche und Monarchien, die Frauen trugen lange Kleider und arbeiteten nur im Haus, Bildung war nicht vorgesehen und Selbstständigkeit schon gar nicht. Als 1914 der Krieg ausbrach, jubelten fast alle, auch jene Frauen, die eigentlich allem Militärischen kritisch gegenüberstanden, wie etwa Käthe Kollwitz. Die Männer zogen in einen Krieg, der verlustreich war und in dessen Verlauf die Frauen Verantwortung in Fabriken, Lazaretten, Betrieben oder in der Landwirtschaft übernahmen. Als der Krieg 1918 zu Ende war, gab es kein Kaiser- und kein Zarenreich mehr, die Kleider wurden kürzer, und das Selbstbewusstsein der Frauen war gestiegen. Jetzt setzten die Frauen, die unsere Großmütter und deren Mütter waren, in Deutschland und Österreich das Wahlrecht durch.

Das Buch von Antonia Meiners führt anhand von Porträts bekannter und unbekannter Frauen und vielen privaten Dokumenten durch eine Zeit, an deren Ende die Welt eine ganz andere war als noch 1913.

Äußerst interessant - einige der aufgeführten Frauen kannte ich bisher nicht. So traurig es war, aber die Frauenbewegung hat damals vom Ersten Weltkrieg profitiert. Die Männer waren im Feld und die Frauen mussten das Leben in der Heimat aufrechthalten. Ich weiß nicht, ob ohne dem das Frauenwahlrecht 1919 schon möglich wäre. Denn nach dem Krieg hat man sie wieder schnell zurückdrängen wollen in ihre vorbestimmte Position. Doch viele haben Blut geleckt, sind politisch geworden und versuchten, sich ihren Platz zu erkämpfen.

3 Kommentare:

  1. Auch ganz spannend, denn diesen Frauen haben wir unsere relative Freiheit zu verdanken. Wir sind zwar mit dem Emanzipationsprozess noch lange nicht fertig, aber trotzdem geht es uns Frauen verhältnismäßig gut. Es wäre trotzdem mal an der Zeit, dass der Mann sich emanzipiert. Ab und zu mal den Kinderwagen schieben, mal die Windeln wechseln, für drei Monate in Elternzeit gehen, reicht einfach nicht aus. Immernoch sind es die Frauen, die diese Aufgaben als eine lebenslange Beschäftigung betrachten. Vor allem auch im Haushalt sind es noch immer die Frauen, die diese lästigen Aufgaben übernehmen. Die Geschlechterrollen sind hierbei noch immer ganz klassisch verteilt, auch wenn viele das nicht sehen wollen.

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    1. Eine richtige Gerechtigkeit werden wir wohl nicht mehr erleben, Mira. Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich nur von einem jungen Mann, der die Vaterzeit in Anspruch genommen hat. Ansonsten sehe ich in meinem Umfeld auch immer noch die alten Geschlechterrollen. Heute für die Frauen, die auch noch zum Familienunterhalt beitragen müssen, noch mehr zum Nachteil als früher.

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  2. Da muss ich dir leider recht geben, Anne. Wenn man deutsche Autorinnen so liest, dann sind die Männer schon voll emanzipiert. Mir geht es ähnlich wie dir, ich kenne noch nicht mal einen Mann, der in Elternzeit geht. Von einer Freundin habe ich erzählt bekommen, dass ein Mann ihres Bekanntenkreises auf der Arbeit als Weichei beschimpft wurde, als er Elternzeit beantragt hatte.

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