12.4.20

Graham Norton: Eine irische Familiengeschichte

Dieses Buch fiel mir in meiner Buchhandlung auf dem Tisch mit den Neuerscheinungen ins Auge. Ich hoffe, dass sich die Lobeshymnen bewahrheiten, da ich Familiengeschichte und Geschichten, die in Irland spielen, recht gerne lese.
Der Name Graham Norton sagt mir gar nichts. Laut Klappentext soll er in der englischsprachigen Welt eine der bekanntesten Fernsehpersönlichkeiten sein, ist Schauspieler, Comedien und Talkmeister. Er wurde in Dublin geboren und wuchs in Südirland auf.

Elizabeth Keane (was für ein Name, habe ich doch nun laufend die Lizzy Keen von "Blacklist" vor mir) lebt mit ihrem Sohn in New York. Sie ist nach acht Jahren Ehe von ihrem Mann geschieden, da sie rausgefunden hat, dass er homosexuell ist. Ihre Mutter ist gestorben und so macht sie sich auf den Weg nach Buncarragh in Irland, um den Haushalt aufzulösen. Es herrscht noch immer die erstickende Enge von früher, und so wäre sie froh, wenn sie so schnell wie möglich wieder heimkehren könnte. Doch so fix geht das nicht.

Sie findet eine Handvoll Briefe. Wie sich rausstellt, sind die von ihrem Vater Edward, von dem sie nur weiß, dass er schon lange tot ist. Als sie sich mit dem Anwalt in Verbindung setzt, bat er sie vorbeizukommen. Wie sich rausstellt, hatte sich ein Schreiben aus den Unterlagen ihrer Mutter selbstständig gemacht. Kurz und gut: Elizabeth erbt noch ein Haus. Irgendwo draußen in der Walachei.

In Rückblenden erfahren wir, wie ihre Mutter Edward kennengelernt hat, nämlich durch eine Annonce. Doch bei ihrem zweiten Besuch, sie hat mittlerweile auch Edwards Mutter kennengelernt, erfährt sie, dass Edward gar nicht lesen und schreiben kann. Als sie am nächsten Morgen wach wird, weiß sie nicht, was am Abend vorher noch geschehen ist. Mit der Zeit wird ihr klar, dass sie von der Mutter durch den Tee unter Drogen gesetzt wurde und im Haus festgehalten wird. Als endlich jemand kommt, um nach ihr zu schauen, ist sie zu schwach, um um Hilfe zu rufen. Irgendwann bekommt sie Edward so weit, dass er ihr zur Flucht verhelfen will, doch sie läuft in die verkehrte Richtung und verfängt sich im Morast.
Noch etwas später bringt ihr die Mutter Post: Es sind Glückwünsche zur Hochzeit mit Edward, von der sie selbst nichts weiß.

Elizabeth will sich das Haus von Edward anschauen. Als sie in der Ortschaft ankommt, erfährt sie von einem Brian, den sie dort trifft, dass ihr Vater noch lebt. Er bringt sie zu einem Altenheim, doch er ist gar nicht mehr ansprechbar, obwohl er manchmal lichte Momente haben soll. In einer Schublade findet sie Fotos. Auf einem ist ein Hochzeitspaar zu sehen: Edward und eine Mary. Elizabeth kommt ins Grübeln...

So weit, so gut. Diese Geschichte hat mich dazu gebracht, wieder Lesetagebuch zu schreiben. Eine Geschichte, wie ich sie zur Entspannung liebe. Sie spielt in Irland, es geht um eine Familie und Geheimnisse, die gelüftet werden. Noch dazu spielt sie auf zwei Zeitebenen. Ich kann mich auch gar nicht entscheiden, welche Geschichte für mich spannender war: die von Elizabeth aus dem Heute, oder die ihrer Mutter von damals.

Auf jeden Fall war sie so kurzweilig, dass ich die 344 Seiten in drei Tagen durchgelesen habe, was für mich schon was heißt.

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