1.6.19

Oriana Fallaci: Die Wut und der Stolz

Oriana Fallaci arbeitete gerade an einem Roman, als die Katastrophe am 11. September 2001 über Amerika hereinbrach. Sie wusste nicht, was tun:

"Wie mich nützlich machen, zu etwas gut sein. Und genau während ich mich fragte was-soll-ich-tun, was-soll-ich-tun, zeigte mir der Fernseher die Palästinenser, die im Freudentaumel das Blutbad bejubelten. Sieg, Sieg, schrien sie. Dann erzählte mir jemand, dass ihnen in Italien nicht wenig nacheiferten und höhnisch meinten recht-geschieht-es-ihnen-das-geschieht-den-Amerikanern-ganz-recht, und ich stürzte an die Schreibmaschine, so wie ein Soldat, der aus dem Schützengraben auftaucht und dem Feind entgegenstürmt. Ich widmete mich dem Einzigen, wovon ich wirklich etwas verstehe, dem, was ich konnte. Schreiben."

Es sollte eigentlich ein Zeitungsartikel werden, doch das Ergebnis ihrer Arbeit war dieses Buch: Die Wut und der Stolz.

"... und außerdem wähle ich sowieso seit sehr vielen Jahren niemanden mehr. Ein Confiteor, das ich mir voller Angst und Unbehagen auferlege, denn nicht zu wählen ist natürlich auch eine Stimme: eine legale und legitime Stimme, mit der man ausdrückt fahrt-alle-zur-Hölle. Aber es ist auch die traurigste, tragischste Art zu wählen, die es gibt. Die Stimme des Bürgers, der sich in niemandem wiedererkennt, der niemandem vertraut, der infolgedessen nicht weiß, von wem er sich vertreten lassen soll, und sich daher verlassen betrogen allein fühlt..."

Sie hat ihrer Wut wirklich freien Lauf gelassen, die Oriana Fallaci. Ohne Rücksicht auf sich selbst, ohne die Political Correctness zu beachten, hat sie ihre Wut über vor allem muslimische Verbrecher in die Welt hinausgeschrien. Und sie ist zu Gericht gegangen mit ihren eigenen Landsleuten und mit den Europäern.

Eine Persönlichkeit, die so kompromisslos ihre Meinung sagt und uns den Spiegel vorhält, so eine Persönlichkeit vermisse ich heute.

2 Kommentare:

  1. Ziemlich auf den Punkt gebracht, was das Wahlverhalten betrifft. Passt in jede Zeit rein.

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    1. Und es ist wirklich traurig, wenn sich Volksvertreter nur mit sich und ihren Befindlichkeiten beschäftigen, anstatt vernünftige Politik zu machen.
      Ein großer Teil Gutes, dass es in unserer Region zum Beispiel für Kinder gibt, wird durch Fördervereine und private Spenden unterstützt.
      Dass man uns nicht für voll nimmt, zeigt auch, dass Bürgerbefragungen einfach ignoriert werden.

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