26.7.19

Blick ins Regal #1

Moin, ihr Lieben,

seid ihr neugierig, wen ich alles in meinen Regalen beherberge? Mittlerweile sind es so viele Persönlichkeiten, dass ich es selbst nicht mehr weiß. Also dachte ich, ich zeige euch jeden Freitag ein paar meiner biografischen Bücher.

Los geht es mit einem Autoren, von dem ich dachte, dass ich all seine Bücher schon habe. Doch da lag ich falsch. Bei Twitter zwitscherte jemand einige Zitate von Walter Kempowski, der ja, wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, aus meiner Heimatstadt Rostock kommt und für mich der deutsche Chronist überhaupt ist. So freue ich mich nun auf:


Walter Kempowski: Umgang mit Größen - Meine Lieblingsdichter - und andere

Von Goethe zu Thomas Bernhard, von Adalbert Stifter zu Johannes Mario Simmel: Walter Kempowski war ein passionierter Leser und beschäftigte sich gerne mit seinen "Konkurrenten". Die Schriftstellerporträts aus Kempowskis Nachlass bestechen durch ihre radikale Subjektivität und ihre Mischung aus Bewunderung und Respektlosigkeit. Sie sind ein origineller Streifzug durch das Panoptikum der Weltliteratur.



Sofja Andrejewna Tolstaja: Tagebücher 1862 - 1910 - 2 Bände

Am 23. September 1862 heiratet in Moskau in der Hofkirche "Mariä Geburt" der vierunddreißigjährige Schriftsteller Lew Tolstoi die achtzehnjährige Sofja Andrejewna, Tochter des Hofarztes A. J. Bers. Zwei Wochen darauf, am 8. Oktober, beginnt die junge Frau ihr Tagebuch, das sie anfänglich mit großen Unterbrechungen schreibt und zwei Tage nach dem Tod ihres Mannes, am 9. November 1910, schließt. Achtundvierzig Jahre liegen zwischen diesen beiden Daten, fast ein halbes Jahrhundert, das in Rußland geprägt ist von einer stürmischen politischen und geistig-kulturellen Entwicklung. Wenig davon reflektiert das Tagebuch, es bleibt privat, intim, berichtet über Familienereignisse, Familienleben, über Schaffensprobleme des Mannes und seinen Bekanntenkreis, der weit über die Grenzen des Landes reicht. Es verzeichnet sehr detailliert den tragischen, sich in Extremen bewegenden Verlauf einer Ehe. Schon die ersten Eintragungen lassen die Konflikte erkennen, die später, in den achtziger Jahren, der Zeit der geistigen und weltanschaulichen Krise Tolstois, offen zutage treten, schwere Auseinandersetzungen nach sich ziehen und schließlich, im Oktober 1910, zu Tolstois Flucht aus Jasnaja Poljana führen. Doch trotz der unterschiedlichen Lebensauffassungen, der beinahe unüberbrückbaren Gegensätze und bei allen Vorwürfen, die Sofja Andrejewna Tolstaja gegen ihren Mann erhebt, betont sie, wie sehr sie ihn liebt und schätzt, und geht oft hart mit sich ins Gericht. Aber auch Tolstoi, der vor allem in seinem letzten Lebensjahrzehnt sehr unter dem Widerspruch zwischen seiner Lehre und seinem Leben leidet, versichert immer wieder, daß ihm viel an ihrer Liebe, ihrer Freundschaft und ihrem Verständnis gelegen ist.


Gerhard Fritsch: Man darf nicht leben, wie man will - Tagebücher

Es ist Zeit für die Wiederentdeckung eines radikalen Autors.
Der Alleingang von Gerhard Fritsch, der über sein Tagebuch direkt zu seiner Literatur führt, war von einer mit Thomas Bernhard vergleichbaren Radikalität, doch Fritsch hat seine Literatur auf Teile der eigenen Person hin transparent gemacht, über die man im Österreich der 1950er und 1960er Jahre nicht ungestraft reden durfte.

Klaus Kastberger



Agatha Christie: Meine gute alte Zeit - Eine Autobiographie

Agatha Mary Clarissa Miller, geschiedene Christie, lebte ein ungemein interessantes, abwechslungsreiches Leben - reich genug an Situationen und Ereignissen, dass sie beschloss, es bis in die faszinierenden Verästelungen ihrer Person und Zeit hinein aufzuzeichnen. Ohne Poirot oder Miss Marple zu vernachlässigen, schrieb sie nahezu zwanzig Jahre daran.
Und so haben ihre Memoiren das, was echte Grösse ausmacht: Lebendigkeit, farbige Dichte, Distanz, Beobachtungslust, Humor, den Blick für das Wesentliche einer Zeit und ihrer Menschen, Toleranz und unglaublich viel Charme.

Oriana Fallaci: Nichts und Amen

"Eine lange Zeit in meinem Leben krankte ich an Heldentum, und hier in Vietnam bekam ich einen Rückfall, doch jetzt habe ich mir geschworen, es von mir zu weisen. Akzeptiert man das Heldentum, akzeptiert man auch den Krieg. Und den Krieg darf und kann und will ich nicht akzeptieren."

Oriana Fallacis Kriegsbericht aus Vietnam - eines der eindrucksvollsten Anti-Kriegsbücher

"Ja. Das Leben, was ist das?"
"Etwas, das man gut ausfüllen muss, ohne Zeit zu verlieren. Auch auf die Gefahr hin, daß es zerbricht, wenn man es gut ausfüllt."
"Und wenn es zerbrochen ist?"
"Dann ist es nichts mehr wert, nichts und Amen."



Paula Busch: Das Spiel meines Lebens - Erinnerungen

Berlin und der Circus Busch - untrennbar miteinander verbunden für mehr als ein halbes Jahrhundert. In dem mächtigen Kuppelbau am Bahnhof Börse in der City residierte Paula Busch, die Grande Dame des deutschen Zirkus. Ihr Leben war eins mit Berlin bis in die siebziger Jahre hinein.
Fünfzig Jahre Zirkus mit Erfolgen und Niederlagen, ein Leben voller interessanter Begegnungen - in diesem Bericht wird es nachgezeichnet von einer gescheiten, ehrgeizigen Frau, deren Herz bis zuletzt für den Zirkus und für Berlin schlug.


So, das wäre es für den Anfang. Vielleicht lasst ihr mir einen Kommentar hier, ob dieses Format Anklang findet. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.