5.7.19

Sr. Lea Ackermann / Reiner Engelmann: Solidarität mit Frauen in Not

Das Buch wurde herausgegeben von der Organisation SOLWODI e.V. und Reiner Engelmann:

"Weltweit leben immer mehr Frauen in Armut. Bedingt durch traditionelles Rollenverständnis verfügen sie über keine oder nur minimale schulische und/oder berufliche Ausbildung und erwirtschaften ein niedrigeres Einkommen als Männer. Häufig tragen sie aber überwiegend allein die Verantwortung für ihre Familien, weil viele Männer auf der Suche nach einer bezahlten Anstellung die Familie verlassen und in die Städte migrieren.
Ihre einzige Chance, der Verelendung zu entgehen und genug Geld zu verdienen, um ihre Familie zu ernähren, sehen viele Frauen in folgenden Auswegen: der Heirat mit einem „reichen“ Ausländer, einer Arbeit im Ausland oder in der Prostitution.
So geraten sie in die Hände von Menschenhändlern, Schleppern oder kriminellen Heiratsvermittlern. Diese Frauen werden dann oft an Bordellbesitzer verkauft und mit brutaler Gewalt zur Prostitution gezwungen, oder sie geraten in die Abhängigkeit von Ehemännern, die sie körperlich und seelisch ausbeuten.
Die Hilfe von SOLWODI richtet sich an betroffene Frauen in den Bereichen Sextourismus, Heiratshandel und Menschenhandel."

Diese Organisation wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Augsburger Friedenspreis 2014. Gefördert wird sie von unterschiedlichen Ministerien, Firmen, anderen Organisationen und privaten Spendern. Prominente Unterstützer sind unter anderen Alice Schwarzer, Heiner Geißler (am 11. September 2017 gestorben), Steffi Jones und der Liedermacher Georg Ringsgwandl.

Doris Ahnen schrieb als Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz in einem Geleitwort:

"Ich empfehle dieses Lesebuch der Aufmerksamkeit von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, weil es nicht nur die Schicksale von Menschenhandelsopfern eindringlich beschreibt, sondern auch aufzeigt, mit welcher Kraft Frauen und Kinder mit der entsprechenden Hilfe von Organisationen wie SOLWODI einen Neubeginn zu einem selbstbestimmten und unabhängigen Leben auch im Herkunftsland gestalten können."

Im 1. Artikel, Absatz 1 unseres Grundgesetzes heißt es:

"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." 

Für die Abschaffung des Sklavenhandels haben Menschen gekämpft und ihr Leben gelassen. Heute, im angeblich so aufgeklärten Westen, wird moderner Sklavenhandel betrieben, nur, damit hauptsächlich Männer ihren sexuellen Neigungen frönen können. Und da wird auch vor Kindern nicht halt gemacht.

Und wir alle wissen darüber Bescheid. Niemand kann sagen, er hätte nichts gewusst. Ganz im Gegenteil, wir scheinen uns daran zu gewöhnen.

Dieses Buch soll uns informieren und uns motivieren, darüber nachzudenken und uns zum Handeln anzuregen. Es darf nicht reichen, zu sagen: „Ach, wie schrecklich!“

Zum Abschluss möchte ich noch einige Zeilen von Petra Kirschstein aufführen:

"Überall auf der Welt

Gefesselt…
mit den unsichtbaren Bändern der Verantwortung
für Kinder und Familie.

Gefangen…
im Labyrinth der Pflichten und gesellschaftlichen Normen.

Umzingelt…
von Menschen, die ihre Macht missbrauchen,
nur auf ihren Vorteil bedacht.

Ungehört…
ihr stiller Schrei nach Freiheit.

Ungesehen…
die Spuren der Wut und der Tränen in ihrem Gesicht.

Unbeachtet…
ihr verzweifelter Kampf um Gleichheit und Gerechtigkeit.

Belächelt…
die Versuche, ihren eigenen Weg zu gehen.

Nicht ernst genommen…
die gelebte Solidarität mit Leidensgenossinnen.

Unterschätzt…
die Kraft einer Frau."

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